Triumph T100 „Police“
Seit langer Zeit wieder mal eine 500er auf der Bühne. Etwas vernachlässigt, aber lt. Aussage des Besitzers steht sie schon viele Jahre und der Motor soll komplett überholt werden. Angeblich eine ehemalige Polizei Maschine.
Die Kipphebelgehäuse runter und schon grinsen mich gebrochene Ventilfedern an.
Primärtrieb runter, Getriebe raus und ab auf die Werkbank.
Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal diese Kolben gesehen habe, ist auf jeden Fall schon lange her. Trotz des „sehr reichlichem“ Laufspiels Klemmerstellen am Kolbenhemd.
An der Kurbelwelle haben sich auch schon mehrere Leute versucht.
Solche Sachen passen einfach nicht zusammen. Irgendwann wurden schon mal neue Ventile in die ausgeleierten Führungen gesteckt. Wo kommt aber jetzt der Abrieb her ?
Der Zylinder ist noch weg zum Bohren, hier schon neue Pleuel und die geschliffene Kurbelwelle.
Es war schon eine Quälerei den alten Stopfen raus zu kriegen, aber der Neue will nicht rein. Helfen wir erst mal dem Gewinde auf die Sprünge.
Damit kann man was anfangen. Da hält der neue Stopfen und wird auch dicht.
Neues Schlammrohr in der Kurbelwelle, Pleuel und Lager sind auch neu. Ich würde sagen einbaufertig.
Die Teile sind vom Strahlen zurück, jetzt kann man das auch anfassen.
Dreht sich wunderbar leicht, alles gut.
Zylinder noch lackiert und neue Stehbolzen in’s Gehäuse eingedreht. Der Motor soll ja auch neu aussehen.
Die Kickstarterwelle von innen. Hier ist normalerweise ein Nadellager drin. Irgendjemand hat die Welle innen aufgebohrt und ein Lager mit größerem Innendurchmesser verbaut. So richtig gehalten hat das anscheinend auch nicht.
Die Getriebehauptwelle fühlt sich an als wäre sie aus Wellblech, gerade bzw. zylindrisch ist was anderes. Der Grund ist eine zu enge Buchse im 4. Gangrad. Das muss beim Zusammenbau doch schon geklemmt haben…
Die Maschine ist wieder bei ihrem Besitzer – leider habe ich keine Bilder mehr gemacht.